Um 9 Uhr am Crimmitschauer Bahnhof ging es los. Zusammen mit Frau Schiller und Frau Dr. Kenning-Filthaut fuhren wir mit dem Zug nach Leipzig. Nach einem kurzen Fußmarsch erreichten wir auch schon unseren besonderen Arbeitsplatz – die Fakultät für Chemie und Mineralogie. Nach einer kleinen Einführung zu unserem Thema „Das Chemische Gleichgewicht am Beispiel der Auswirkungen des zu hohen CO2-Ausstoßes auf die Flügelschnecke“, waren wir noch nicht unbedingt schlauer, aber auf jeden Fall sehr interessiert daran, mehr zu erfahren.
Mit übergeworfenem Kittel und Schutzbrille auf der Nase im Praktikumslabor war das Gefühl vom richtigen Studieren gar nicht mehr so fern. An insgesamt vier Stationen konnten wir nun in Gruppenarbeit mit Hilfe von Experimenten nachvollziehen, welche Auswirkungen denn nun eigentlich so eine Flügelschnecke zu spüren bekommt. Dabei ging es hauptsächlich um das Schneckenhaus dieses kleinen Meeresbewohners, welches nämlich aus einer sehr zarten Kalkschale besteht. Durch einen zu viel hohen Kohlenstoffdioxidgehalt im Meer, der unweigerlich zu einer Ozeanversauerung führt, wird dieses dünne Gehäuse sehr leicht aufgelöst. Daraus resultiert, dass die Flügelschnecken, besonders in kalten Gewässern aufgrund der dortigen guten Löslichkeit des CO2, stark bedroht sind. Jetzt könnte man denken, na gut, dann haben wir eben eine Schneckenart weniger, aber genau wie jede andere Tierart auch, bilden die Flügelschnecken einen wichtigen Teil der Nahrungskette. Und ein Aussterben ihrer Art hätte fatale Folgen.
Am Ende des Tages kam also wieder einmal zutage, wie wichtig es ist, in der heutigen Zeit auf unsere Umwelt zu achten und unser Handeln, insbesondere bei der Förderung von Schadstoffausstoßen, noch ein zweites Mal zu überdenken. Und vielleicht denken Sie auch bei der nächsten Gelegenheit, wenn es darum geht sich zu entscheiden zwischen dem Fahrrad oder dem Auto, an die kleine Flügelschnecke, die durch uns Menschen bedroht ist. Wir können Ihnen versichern, dass die Klasse 10s dies ebenfalls tut.
Maria Leithold