Einblicke in den Roman „schuld bewusstsein“
Am 1. November 2024 hatten die Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen des Julius-Motteler-Gymnasiums die besondere Gelegenheit, die Autorin Sonja Weichand in der Aula zu begrüßen. Im Rahmen des „Tags des Vorlesens“, der am 15. November bundesweit gefeiert wird, las Weichand aus ihrem eindrucksvollen Roman „schuld bewusstsein“.
Der Roman beschäftigt sich mit der Frage, wie die Enkelgeneration mit den Erfahrungen ihrer Großeltern umgeht, die den Zweiten Weltkrieg erlebt haben. Weichand thematisiert die Herausforderungen, die damit verbunden sind, die schrecklichen Erlebnisse dieser Zeit in die heutige Gesellschaft zu transportieren. Im Mittelpunkt steht die Protagonistin Rose-Marie, die während der NS-Zeit überzeugte Nationalsozialistin und Führerin beim BDM-Werk „Glaube und Schönheit“ war. Der Roman schildert ihre Erlebnisse als junge Frau in den letzten Jahren des Nationalsozialismus bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges.
Die Lesung bot den Schülerinnen und Schülern nicht nur einen tiefen Einblick in die historische Thematik, sondern regte auch zur Reflexion über Verantwortung an. Wie stellt sich die heutige Generation ihrer Verantwortung in Bezug auf politische und gesellschaftliche Entwicklungen? Welche Parallelen lassen sich zu aktuellen Geschehnissen ziehen? Diese und viele weitere Fragen wurden in einer anschließenden Diskussion lebhaft erörtert.
Die Veranstaltung war nicht nur eine literarische Bereicherung, sondern auch eine wertvolle Gelegenheit für die Schülerinnen und Schüler, ihre eigenen Sorgen und Ängste im Kontext der behandelten Themen zu äußern. Weichands eindringliche Schilderungen und die anschließende Diskussion förderten ein vertieftes Verständnis für die komplexen Zusammenhänge zwischen Vergangenheit und Gegenwart.
Wir bedanken uns herzlich bei Sonja Weichand für ihre inspirierende Lesung und bei den Schülerinnen und Schülern für ihre aktive Teilnahme. Solche Veranstaltungen tragen dazu bei, das Bewusstsein für historische Verantwortung zu schärfen und die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte zu fördern.