Unsere Schule begeht 60. Jahrestag der Namensgebung
Mit einer Feierstunde wurden am 4. Juli in der Aula des Hauses Lindenstraße zwei Jubiläen gewürdigt, die unsere Schule am Ende des Schuljahres begehen kann: Am 18. Juni wäre der 185. Geburtstag unseres Namensgebers gewesen und am 5. Juli der 60. Jahrestag der Namensgebung „Julius Motteler“. Die Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit mit dem Heimatverein Crimmitschau organisiert. Höhepunkt war die Einweihung eines Gemäldes, das Motteler zeigt und das nun seinen Platz in der Aula gefunden hat. Neben zahlreichen Lehrern, Vertretern der Schüler, dem Vorsitzenden des Schulfördervereins, Dr. Martin Seidel, und Mitgliedern des Heimatvereins war unter den Gästen auch unser Oberbürgermeister, André Raphael.
Nach einer kurzen Begrüßung durch unsere Schulleiterin, Frau Penzel, die die Bedeutung der Traditionspflege am Gymnasium hervorhob, hielt Herr Jahn, Geschichtslehrer und gleichzeitig auch 1. Vorsitzender des Heimatvereins, die „Laudatio“ auf Julius Motteler. Sehr anschaulich ging er auf seine Bedeutung für Crimmitschau und die deutsche Sozialdemokratie am Ende des 19. Jahrhunderts ein, nicht nur in Worten, sondern auch in Bildern. Noch authentischer machte diese Zeit im Anschluss unser Musiklehrer, Herr Schulze, der auf dem Flügel das wohl wichtigste Kampflied der Arbeiter, die „Internationale“, anspielte. Dass dieses Lied heute zu Unrecht in der Versenkung verschwunden ist, zeigt ein Blick auf den hochaktuellen Text, denn da kämpfen die Arbeiter um „das Menschenrecht“!
Danach erfuhren die Gäste von Herrn Hanzig, Geschichtslehrer und gleichzeitig auch 2. Vorsitzender des Heimatvereins, Einiges über die Vergabe von Ehrennamen an Schulen in der DDR-Zeit und die Denkmalskultur in unserer Stadt. Und dann lenkte er die Aufmerksamkeit auf den Höhepunkt, nämlich DAS BILD, von dessen „Entdeckung“ und Erwerb er berichtete. Das „letzte Geheimnis“, nämlich das der Entstehung, lüftete Jürgen Szajny, Werdauer Maler und Grafiker, er war ebenfalls eingeladen und persönlich interessiert der Einladung und Bitte zu einem Statement gefolgt. Er ist der Schöpfer des Bildes, das er 1973 für die damalige SED-Parteischule „Julius Motteler“ in Neukirchen – das vorherige und heutige Schloss Schweinsburg – gemalt hat. Nach der Auflösung der Schule gelangte es glücklicherweise in den Besitz des damaligen Heimatmuseums und nach dessen Auflösung in die Städtischen Kunstsammlungen, wo es 2009 von Herrn Hanzig „wiederentdeckt“ wurde. Er schritt dann auch zum letzten Akt der Veranstaltung, der feierlichen Enthüllung des Bildes. Frau Penzel dankte mit je einem Strauß Blumen dem Künstler und dem Organisator der Veranstaltung, bevor dann alle Beteiligten und Gäste mit einem Glas Sekt auf das Ereignis anstießen.
L. Hanzig